Ab Ende April für ein Jahr höchste Zürcherin

Helen Glaser

Helen Glaser, Gemeinderätin der SP 7 und 8, ist für das nächste Ratspräsidium nominiert.

Am letzten Mittwoch sass ich mit einer fröhlichen Angespanntheit im Gemeinderat. Es war nicht wegen der Traktandenliste; die Einladungen für mein Gemeinderatspräsidiumsfest Ende April wurden an die Mitglieder des Gemeinde- und des Stadtrats verteilt.

Wie Sie vielleicht wissen, wechselt das Ratspräsidium jährlich. Es geht jeweils in der ersten Sitzung nach den Frühlingsferien auf ein neues Ratsmitglied über, das vom Gemeinderat zur Präsidentin oder zum Präsidenten gewählt wird und dann ein Jahr lang dem Gemeinderat vorsteht und diesen nach aussen repräsentiert.

Wie wird man höchste Zürcherin oder höchster Zürcher?

Bedingung ist, dass man gewähltes Gemeinderatsmitglied ist. Die Fraktionen sprechen untereinander – in Abhängigkeit der Parteienstärke – die Reihenfolge fürs Präsidium ab: Grössere Fraktionen sind öfters dran, kleinere seltener. Die SP als grösste Fraktion hat alle drei Jahre Anspruch aufs Präsidium. In den Zwischenjahren stellt sie jeweils das erste oder das zweite Vizepräsidium. Präsidentin oder Präsident wird man nämlich nicht über Nacht. Bis Ende April werde ich eine zweijährige «Lehre» als zweite und als erste Vize absolviert haben – Zeit, um mich mit dem ehrenvollen Amt der Ratspräsidentin vertraut zu machen. Wobei jedes Präsidiumsjahr einzigartig ist, abhängig von der Persönlichkeit, der Parteizugehörigkeit und dem sozialen Netz der Präsidentin oder des Präsidenten, den politischen Ereignissen und den Ratsgeschäften. Wie auch immer, ich stelle mich jedenfalls auf ein intensives Jahr ein. Ich werde die wöchentlichen Ratssitzungen leiten – eine herausfordernde Aufgabe. Und ich werde die Gelegenheit haben, an ganz unterschiedlichen Kultur-, Sport-, Gewerbe- und Vereinsveranstaltungen teilzunehmen. Zum Glück kann ich auf die tatkräftige und professionelle Unterstützung der Parlamentsdienste zählen. Anders wäre das Jahr kaum zu bewältigen. Denn ich klinke mich nicht einfach für zwölf Monate aus meinem Arbeits- und privaten Alltag aus. Doch mit dieser Unterstützung und weil ich weiss, dass mein Partner sich auf dieses Jahr an meiner Seite freut und weil mein Vorgesetzter mir in meinem Job den nötigen Spielraum zugesteht, nehme ich dieses Jahr im Dienst der Zürcherinnen und Zürcher mit Freude und Schwung in Angriff.

Zurück zu meinem Fest:

Am 29. April zwischen 17 und 19 Uhr findet anlässlich meiner Wahl zur Gemeinderatspräsidentin an der Burgwies ein öffentlicher Quartierempfang statt – je nach Wetter auf dem Platz vor oder im Trammuseum. Willkommen sind Klein und Gross, es gibt zu essen und zu trinken, Livemusik und kurze Ansprachen. Wer Lust hat, kann ab 16 Uhr umsonst dem Trammuseum einen Besuch abstatten. Ich würde mich freuen, Sie dort zu sehen.

Dieser Artikel erschien in „Lokalinfo Züriberg“, Ausgabe vom 5. März 2020.

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